Sir Richard Owen war ein britischer Arzt, Biologe und Paläontologe. Schon früh interessierte er sich für Anatomie und Knochen. Im Jahre 1827 erhielt er die einmalige Möglichkeit, als Kurator am Royal College of Surgeons of England, dem Berufsverband der Chirurgen von England und Wales, zu arbeiten. Diese Aufgabe sollte viele Jahre in Anspruch nehmen, denn mehr als 13.600 Objekte von menschlichen, aber auch tierischen Präparaten galt es zu dokumentieren und katalogisieren.
Richard Owen gilt als sehr ehrgeizig und entdeckte bald die in den Kinderschuhen steckende Wissenschaft der Paläontologie. So war es Owen, der das Wort „Dinosauria“ erfand, das er aus den griechischen Worten deinos = schrecklich und saúra = Echse zusammensetzte. Sein fachliches Ansehen war tadellos. Der Schüler Cuviers galt zu Lebzeiten als einer der größten Paläontologen überhaupt, aber auch als unsympathisch, arrogant und heimtückisch. Eine seiner größten wissenschaftlichen Leistungen war die Unterscheidung zwischen homologen Organen, die einem gemeinsamen Ursprung entstammen, und analogen Organen, die sich ähneln, aber unterschiedlichen Ursprung haben. Eine gewaltige politische Leistung von Richard Owen war es, die naturwissenschaftlichen Sammlungen aus dem British Museum herauszulösen und das Natural History Museum zu schaffen.